Stehaufmännchen
Kennt ihr diese Drücktiere, die es früher zu Hauf gab - zumindest kann ich mich aus Kinderzeiten daran erinnern. Das waren diese kleinen Tiere mit so wackeligen Beinen und die standen auf so einem kleinen Sockel und wenn man unten auf den Sockel drauf gedrückt hat, sind die Tiere in die Knie gegangen und sobald man ausgelassen hat, haben sich die Tiere wieder aufgerichtet.
Genau dieses Bild kam mir vergangene Woche als ich mit meinem Mann Rad fahren war. Seit ein paar Wochen fahre ich zu Hause regelmäßig mit dem Hometrainer und trainiere so meine Ausdauer - mache also meine persönliche Reha zu Hause. Seit Ostern machen wir wenn das Wetter passt auch Radtouren im Freien, was besonders schön ist und mit meinem E-Bike, dass ich seit einem Jahr besitze und mit dem ich super fahren kann - je nachdem mit oder ohne Motorunterstützung.
Vergange Woche kam mir während einer kurzen Radtour genau jenes Bild des Stehaufmännchens.
Mein Leben fühlt sich immer wieder so an. Der Krebs zwingt mich in die Knie, doch sobald der Druck nachlässt werde ich wieder aufgerichtet und das eigentlich meist schon in den Druckphasen. Gott ist meine Quelle, die mich aufrichtet und ausrichtet und genau das darf ich immer wieder erleben. Vor allem körperlich wird mir das gerade halt wieder besonders deutlich. Im vergangnen halben Jahr war ich durch diverse Krankensachen (Zähne, Sonstiges und jetzt die OP) immer wieder in die Knie gezwungen - auf 0 runtergefahren körperlich, musste mich viel schonen und Ruhe geben. Doch sobald es geht, darf ich mich auch wieder bewegen, zu Kräften kommen und einfach aufstehen und leben.
Ich bin Gott sehr dankbar, dass ich es bis jetzt immer wieder gut auf die Beine geschafft habe.