Die Zeit zwischen Befund und OP
...eine komische Zeit...
Dieses Mal ist vieles anders als vor drei Jahren. Eines ist diese "lange Zeit" zwischen Befund und OP. Den Befund, dass ich wieder Krebs habe, habe ich am Dienstag, 21. Jänner erhalten. Anschließend hat es eine weitere Woche gedauert, bis die nächsten Schritte fixiert wurden - dies wurde schließlich am 28. Jänner gemacht. Der nächste Schritt ist die 1. OP - die Brustentfernung am Donnerstag, 13. Februar. Nun gibt es da genau diese Zeit dazwischen - die Zeit zwischen Befund bzw. Festlegung der nächsten Schritte und der OP. Die Zeit dazwischen - das ist die Zeit, in der ich, in der wir gerade leben. Anfänglich war ich sehr froh und dankbar über diese Zeit, aber allmählich merke ich echt, dass sich immer mehr Spannung aufbaut auf den OP-Termin hin.
Irgendwie ist es total komisch in dieser Zwischenzeit zu leben. Manchmal erscheint alles ganz normal, als ob nichts wäre. Dann gibt es Zeiten, wo ich mich bewusst darauf einstelle, dass mir jetzt bald die Brust abgenommen wird. Manchmal gibt es auch Zeiten des Grübelns und Nachdenkens. Immer wieder merke ich auch, wie mein Unterbewusstsein arbeitet, wie es mich vor allem auch nachts und in Träumen beschäftigt - seit zwei Wochen schlafe ich wieder viel unruhiger und nachdem ich vergangenes Wochenende eine Nacht nur ganz wenig geschlafen habe, nehme ich jetzt wieder Schlafunterstützung und damit funktioniert es gut. Darüber bin ich froh. Ich brauche meinen Schlaf und gerade noch viel mehr. Immer wieder schlafe ich auch untertags, obwohl ich in der Nacht geschlafen habe. Mein Körper holt sich halt gerade, was er braucht.
Und jetzt kommt der Tag X, der Tag der OP auch immer näher und somit steigt auch die Anspannung. Es ist eine eigene, eine eigenartige Zeit. Ja vieles wirkt so normal, so unscheinbar - nach wie vor schaue ich auf den ersten Blick ja total gesund aus .
Aber da ist eben der Krebs und der Tag X, mit dem sich einiges verändern wird und in dieser Spannung zu leben und das Beste und Schönste aus dem Jetzt zu machen, darin lebe ich, darin leben wir gerade - in der Zeit dazwischen.
...genau zu dieser Zwischenzeit ist mir das folgende Lied in den Sinn gekommen, das wir schon oft gesungen haben...