Ein Schock
Ich erlebe momentan immer wieder, wie sehr die Menschen geschockt und fertig bezüglich der neuerlichen Krebsdiagnose sind. Nach wie vor bin ich so unsagbar dankbar, dass ich Gottes Liebe und Fürsorge total erlebe und spüre und mich so unendlich geliebt fühle, gehalten und getragen. Diesen Frieden und diese Ruhe, die ich spüren darf, übersteigt echt mein Denken.
Doch heute hatte ich auch meine Flashmomente.
Da war zum einen die Chemopatientin im Zimmer neben mir, die heute ihre erste Chemo bekommen hat und von mir einiges wissen wollte. Eigentlich wollte ich gar nicht so recht erzählen, weil mir bewusst ist, dass für jede "frische" Krebspatientin meine neuerliche Diagnose eine ziemlich Ernüchterung ist.
Auf jeden Fall als da die Chemo so reingelaufen ist und das Kastl gepiepst hat, konnte ich mich wieder sehr hineinfühlen. Mal sehen, ob ich nochmal eine Chemo brauche - wenn, hoffe ich nicht allzu viele.
Dann war da der Moment, als ich zu einer Untersuchung ein zweites Mal rein musste - da hat sich Unruhe in mir breit gemacht. Die Krebsdiagnose kann ich annehmen, aber bitte, bitte keine Metastasen. Gott sei Dank wurden wirklich keine Metastasen festgestellt.
Tja und dann war da noch ein Moment, in dem mich der Schmerz der anderen, das Leid der anderen so richtig getroffen hat - dass, die Menschen, die ich liebe, mit mir da wieder durch müssen.
Das ist es, was mich beschäftigt - der Schmerz, den die Menschen um mich gerade spüren und erleben, das geschockt sein, dass der Krebs so unverhofft wieder da ist. Ich bete und bitte auch euch da draußen, die ihr für mich, für uns betet, bitte betet auch für meine Familie, meine Freunde und alle Menschen, die mir ganz nahe stehen und im Moment gerade gefühlt mehr leiden, als ich.