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Ein schwarzer Fleck

Here we go again

Tja da bin ich nun. 3 Jahre nach meiner Erstdiagnose. So viel hat sich in der Zwischenzeit getan und ereignet, der Alltag hat mich wieder ganz. Was einen Unterschied macht sind wohl meine regelmäßigen Untersuchungen, meine täglichen Tabletten und meine monatliche Spritze, sonst ist vieles wieder relativ normal.

Auf jeden Fall hatte ich vergangene Woche meine Routinekontrolle mit Blutuntersuchung, Knochendichtemessung und Mammografie mit Ultraschall. Die Blutuntersuchung, Knochendichtemessung und Mammografie haben voll gepasst. Mammografie finde ich nebenbei erwähnt etwas überflüssig - zumindest bei mir, da vor drei Jahren der Tumor bei der Mammografie nicht zum Sehen war. Naja, aber scheinbar kann man manche Tumore so im Anfangsstadium erkennen. 

Nach der Mammografie folgte der Ultraschall und der Arzt redete und scherzte und meinte, dass ich regelmäßig abtasten soll, damit ich alles gut erkenne, auch Veränderungen. Und während er so seine Rede schwingt und den Ultraschall macht merke ich schon, dass er wieder an einer Stelle länger verweilt. Wenn so etwas ist, kommt mir das schon Spanisch vor und ich kann mir denken, dass nicht alles ganz normal ist, so wie er es noch eine Minute vorher gesagt hat. Und so ist es auch. Da auf dem Ultraschall der Brust ist ein winzig kleiner schwarzer Fleck von ein paar Millimeter. Der Arzt zeigt mir dies auch und meint, dass ich mich nicht beunruhigen soll, aber das dieser Fleck beobachtet gehört. Kurz überlegt er, ob wir eine Ultraschallkontrolle in drei Monaten machen sollen. Er entscheidet dann aber doch, dass er mich zum MR überweist. Nur als Vorsichtsmaßnahme wie er sagt und damit ich dann beruhigt sein kann, dass eh nichts ist. Mal sehen. Irgendwie sind die Worte aber nicht sehr überzeugend für mich, denn das kenne ich schon. Das wird eh nichts sein. Nur zur Absicherung machen wir diese und diese Untersuchung. 

Es hat mich das alles nicht voll getroffen, aber ich habe am selben und am nächsten Tag einfach gemerkt, dass es mich vor allem unterbewusst beschäftigt. Ja, da ist wieder ein schwarzer Fleck auf meiner Brust, etwas, das da nicht hin gehört, was auch immer es ist. Eigentlich sollte es nichts sein, nur Narbengewebe eine Zyste oder sonst irgendwie etwas Ungefährliches. Und doch steht das Thema Krebs wieder im Raum. Da ist ein kleiner schwarzer Fleck, der da nicht hin gehört. Ich fürchte mich nicht, ich habe auch nicht sonderlich Angst, aber ich bin mir bewusst, dass sich schon ganz bald meine tägliche Routine wieder total ändern könnte und mein Leben wieder einen ganz anderen Alltag bekommen kann.

In all dem bin ich total dankbar, dass ich wieder total Gottes Kraft und Nähe spüre und wenn ich an meine Zeit vor drei Jahren denke, an das Schöne denke, den Zusammenhalt, den Rückhalt, das Verständnis von anderen,... und nicht an das Herausfordernde und Mühsame. 

Es ist wieder einmal eine Zeit des Wartens und ich bin dankbar, dass ich ruhig und gelassen sein darf, dass ich nicht Angst haben muss, vor dem was kommt. Da ist dieser schwarze Fleck und wir werden hoffentlich bald wissen, was es ist.