...hoffentlich für immer!
Die letzte Chemo!
Vergangenen Freitag war es endlich so weit - ich habe meine letzte Chemo bekommen und war auch bald wieder aus dem Krankenhaus herausen. Ich kann es noch gar nicht glauben. Vielleicht registriere ich es erst wirklich, wenn die gröbsten Nebenwirkungen auch vorüber sind. Das kann ich kaum noch erwarten - doch ich hoffe, dass dies in ca. 1 Woche sein wird. Die ganzen Nebenwirkungen werde ich mir sicher noch länger behalten müssen. Selbst am Freitag der letzten Chemo (drei Wochen nach der 5. Chemo) bin ich aufgewacht, mein Körper hat sich uralt angefühlt und ich hatte Schmerzen in den Händen und Füßen. Als ich dann doch wieder auf den Beinen war, ist es Gott sei Dank wieder besser geworden.
Am Freitag Früh war ich auch ziemlich aufgeregt. Dieses Mal kamen mir einfach viele Gedanken. Vor allem wollte ich einfach nur die letzte Chemo bekommen und dass damit die Chemo damit ihr heißersehntes Ende nimmt. Meine Gedanken kreisten vor allem darum, dass die Blutwerte passen. Einmal wurde die Chemo ja verschoben und das 5. Mal hat zuerst der rote Blutfarbstoff nicht gepasst. Das letzte Mal hatte ich meinen Mundpilz ziemlich lange und außerdem hat man ja nie die Sicherheit, ob die Blutwerte passen. Doch Gott sei Dank hat alles gepasst und somit habe ich auch meinen Chemo Rekord geschlagen und ich konnte mit meiner Schwägerin, meinem Bruder und meinem Neffen schon wieder um 13.10 Uhr nach Hause fahren. Yeah!!!!! Ich mag einfach auch keine Minute länger im Krankenhaus mehr sein - das Essen hat mir natürlich auch wieder nicht geschmeckt und auch sonst.... Obwohl ich nur kurz im Klinikum war, war es auch etwas mühsam. Eine Mitpatientin, die frisch operiert war, war mit mir am Zimmer, bei der Manches (Chemo musste nach der 7. von 8. abgebrochen werden, nach der Chemo ist der Tumor wieder gewachsen) nicht den optimalen Verlauf genommen hat und sehr besorgt war. Das ist eigentlich nicht das, was ich gerne bei meiner letzten Chemo hören wollte. So gut wie möglich habe ich mich daher mit meinem Handy dann auch ausgeklinkt, Musik gehört und einen Film angesehen. Trotzdem gab es immer wieder Berührungspunkte und wenn jemand auch ein so tiefes Mitteilungsbedürfnis hat, findet er/sie einen Weg sich auch in kurzen Momenten mitzuteilen und das hat sie gemacht.
Aber es ist auch okay. Ich muss mich einfach von diesen Gedanken wieder distanzieren und gleichzeitig doch auch darüber nachdenken, welche Maßnahmen der Weiterbehandlung ich nach den Bestrahlungen noch ergreife, sodass der Krebs nicht wiederkommt oder ob ich einfach auf das Standardmaß vertraue. Es ist nicht so leicht, wenn einem die Ärzte zusätzliche mögliche Behandlungen anbieten. Standard ist nach den Bestrahlungen noch eine Hormonbehandlung über 5 Jahre - aber es liegt in meiner Entscheidung zwischen zweien zu wählen, von denen natürlich die stärkere voraussichtlich das Rückfallrisiko senkt. Außerdem steht es mir offen an einer großangelegten Blindstudie teilzunehmen. Das Medikament ist schon zugelassen, aber nur bei Rückfällen - da ist es schon erprobt. Jetzt soll getestet werden, ob es auch das Rückfallrisiko überhaupt senkt. Blindstudie bedeutet, dass ich entweder das Medikament oder eine Plazebotablette bekommen würde.
Also gibt es wieder einiges zu entscheiden. Gott sei Dank, hat das auch noch etwas Zeit.
Zuerst heißt es diese (hoffentlich für immer letzte) starke Woche der Nebenwirkungen so gut als möglich durchzustehen.