Höhen, Tiefen, Wut, Enttäuschung und Zufriedenheit

...nach der Chemo...

Höhen und Tiefen

Nach jedem körperlichen Tiefpunkt kommt meist auch irgendwann der emotionale Tiefpunkt und da ist dann immer alles ganz schrecklich, tiefschwarz und unmöglich. Meist kommt diese Phase, wenn es körperlich schon wieder etwas bergauf geht. So als hätte die Seele alle Kraft zusammen genommen und durchgehalten, solange der Körper am Boden liegt. Doch sobald der Körper wieder zu Kräften findet, bricht die Seele erschöpft zusammen - was sich dann aber auch irgendwie wieder körperlich auswirkt. Auf jeden Fall hatte ich diese Phase Donnerstag Nachmittag bis Freitag Nachmittag. Gegen Abend gings dann wieder. Was dieses Mal besonders zu diesem Tiefpunkt beitrug ist mein Mundsoor. Seit Sonntag Abend ist er wieder da und noch immer anwesend. Seitdem habe ich ein komisches Gefühl im Mund, so als wäre etwas drinnen - was ja irgendwie auch so ist. Alles schmeckt komisch, manches schmeckt mittlerweile richtig ekelig, manches tut einfach auch voll weh oder es fühlt sich an, als würde ich Sägespäne essen und trinken. Eine Zeitlang hält man das ja ganz gut aus, aber an manchen Punkten reicht es dann einfach. Vor allem dann, wenn man das Beste Essen vor sich hat und es schmeckt ....

Und eben dieser Punkt war da wieder mal. Jetzt gehts mir emotional wieder besser - von meinem Mund kann ich dass noch nicht sagen. Es fühlt sich an, als wäre mein ganzer Mund entzunden, was er ja auch ist. Zum Mundsoor habe ich glaube ich auch wieder die offenen Stellen bekommen. Ich hoffe echt, dass sich das in den nächsten Tagen wieder legt. 

So versuche ich wieder das Beste daraus zu machen und weiches, nicht zu heißes zu essen und eiskaltes zu trinken. Kaltes tut dem Mund gut - es kühlt, brennt aber auch, weil eben alles offen, entzunden ist.

Das wirklich und einzig gute daran ist, dass ich nach wie vor meine Lieblingstherapie fortführen kann:

meine Eistherapie: täglich mindestens 1 Portion Eis!!!!