...nach dem anderen...
One step by another...
Nach der Chemo ist es für mich so als müsste ich mir immer und immer wieder die Schritte ins Leben, in den Alltag zurück erarbeiten. Und jedes Mal läuft es irgendwie ähnlich ab.
Da gibt es die ganz ersten Tage, wo es noch gar nicht am allerschlimmsten ist. Meist wird es von Tag zu Tag schlimmer, mit dem Tiefpunkt am Dienstag und von da an geht es meist wieder langsam bergauf...
Da gibt es die Tage, wo einfach das Liegen anstrengend ist, wo ich darauf warte, dass die Zeit vergeht, wo ich vielleicht im Internet surfe um mich abzulenken, Musik höre und fernsehe. Lesen oder so ist mir da noch zu anstrengend.
Auch wenn es jedes Mal nur Tage oder so ungefähr eine Woche ist, wo es "schlimm" ist, kommt es mir mittendrin oft wie eine Ewigkeit vor - eine nie enden wollende Ewigkeit...
Ganz schlimm ist es, wenn ich auch in der Nacht nicht wirklich schlafen kann und mich benommen herumwälze, eindöse, aufwache, herumwälze, eindöse, aufwache .... total benommen bin, aber die Zeit überhaupt nicht vergeht...
Und dann kommt plötzlich wieder der Tag, wo ich zwar noch immer schlapp bin, aber wieder Kleinigkeiten tun kann und wo ich merke, dass es wieder richtig bergauf geht.
Da kann ich mich wieder freuen, dass die Sonne scheint und ich kann auch wieder halbwegs gut liegen :-) .
Was ich an diesem Tag oder den Tagen danach auch merke, dass mich alles nervt, was liegen geblieben ist, was ich gerne ordnen würde.... und meist würde ich am liebsten die ganze Wohnung von Kopf bis Fuß durch putzen... - doch das geht nicht ;-)
Ich muss mich auch da der Realität geschlagen geben, dass ich das nicht schaffe, weil es mir zu anstrengend wäre. Doch ich kann etwas tun und das versuche ich zu tun. Schritt für Schritt.
Und so schaffe ich auch manches Schöne - nicht alles, was ich gerne würde - doch etwas und das freut mich.