...und abgestaubt...
Staub
Es ist ungeheuerlich wie schnell sich Staub auf alles legen kann - mit alles meine ich alles. Seit ich zu Hause bin kommt es mir manchmal vor, man kann fast dabei zusehen, wie alles innerhalb kürzester Zeit wieder verstaubt. An Tagen, wo es mir nicht so gut geht und ich viel liege scheine ich ein Teil dieses Prozesses zu sein. Der Staub legt sich täglich mehr in Schichten auf die Dinge und verstaubt alles. Alles. Das geht mich dann ziemlich an - vor allem wenn ich schwach bin. Staub über Staub und ich bin zu schwach es weg zu wischen und doch scheinbar zu stark um mich darüber aufzuregen. Oder ist es einfach nur ein Ausdruck dafür, dass mich weniger der Staub an sich angeht, als meine Krankheit, meine Chemos, mein Schwachsein, der Chemogeruch, ...
Dieses Mal hat mich die Chemo ziemlich geschwächt - wahrscheinlich auch durch den Infekt (Verkühlung), den ich vor 3 Wochen eingefangen habe und der irgendwie wieder neu entfacht ist. Dementsprechend bin ich viel gelegen und um mich ist alles verstaubt.
Gestern ging es mir dann soweit so gut, dass ich schließlich mein Staubtuch genommen habe und das Wichtigste wieder abgestaubt habe, doch heute habe ich schon wieder das Gefühl, als würde man nicht viel davon sehen.
Vielleicht geht mich der Staub einfach so an, weil es das ist, was ich vor Augen habe. Ich sehe wie die Dinge verstauben, es geschieht nicht so viel um mich, als das Staub herumwirbelt und sich wortlos auf alles legt und damit einhüllt. Das finde ich ätzend.
Ätzender als das finde ich Chemos. Dieses Mal habe ich glaube ich eine richtige Abneigung gegen Chemos entwickelt und mir graut richtig gehend vor der nächsten.
Ich hoffe, dass es wieder besser wird und ich mit dem Staub gut leben kann, aber vor allem mit dem Staub den die Chemos in meinem Leben aufwirbeln.
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