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Vertieft sein ...

...ins TUN!

Wenn Raum und Zeit schwindet.

Kennt ihr dieses totale vertieft sein in etwas, das man gerne tut und bei dem man sich auch von nichts ablenken lässt, dass man sein Umfeld kaum wahrnimmt, dass man total in dem aufgeht, was man gerade tut und Raum und Zeit vergisst?

Kinder können dies noch sehr gut, ja sie sind oft noch Meister darin, sie können sich so richtig in ihr Spiel vertiefen und nehmen dann oft nicht wahr, wenn man nach ihnen ruft oder etwas von ihnen möchte. Sie können so sehr in dem sein, was sie tun, dass sie ihre Umwelt kaum wahrnehmen.

Wir Erwachsene können dies oftmals nicht mehr so gut, wir werden auf Multitasking getrimmt und sollen am besten ganz viel gleichzeitig machen und während wir eine Sache tun, denken wir schon gleichzeitig wieder an 5 andere Dinge oder so…

Gestern hatte ich diesbezüglich ein ganz besonders schönes Erlebnis.

Mein Mann schlug vor, dass wir doch wieder Schwemmholz sammeln könnten. Das war ganz besonders für mich, da wir letztes Jahr an meinem Schwemmholz Sammelplatz waren und ich ihn damit überrumpelt habe, für mich Schwemmholz heimzuschleppen. Damals war er nicht so ganz begeistert davon, hat es aber für mich gemacht. Nun war er es, der es, der genau das vorschlug und so machten wir uns am Nachmittag auf zu unserem Schwemmholzsammelplatz. Als wir dort ankamen, dachte ich zuerst, dass wir heute nicht viel finden würden. Doch je weiter wir gingen, umso mehr durften wir sehen, dass es doch ein perfekter Tag zum Sammeln war und genügend da war. Und so begannen wir zu sammeln, jeder von uns mit einer eigenen Ikeatasche bestückt zu sammeln.

Und genau da, während dem Sammeln habe ich es erlebt, diese ganz besondere Zeit. Ich war einfach voll ins Sammeln vertieft. Ich habe nach den schönsten Stücken geschaut, habe mir überlegt, was ich mit den Stücken tun würde,… Ich hatte totale Freude bei meinem Tun. Ich nahm kaum die anderen Spaziergänger wahr und selbst als mein Mann mich liebevoll daraufhin wies, das die Zeit schon fortgeschritten wahr und wir uns allmählich aufmachen sollten, wollte ich einfach noch nicht gehen. Ich wollte noch da bleiben, ich wollte noch weiter so tolle Stücke sammeln, ich wollte noch weiter daran denken, was ich machen könnte, ich wollte noch weiter diese Unbeschwertheit genießen, ich wollte noch weiter hier draußen an diesem traumhaften See, an diesem Ufer sein, ich wollte einfach noch nicht gehen. So sammelte ich noch eine kurze Weile weiter, bis ich mich schließlich schweren Herzens auch dazu aufmachte zurück zu gehen.

Das stellte sich allerdings als nicht so einfach heraus. Wir hatten beide einen ziemlich großen Fund gemacht und so waren beide Taschen vollgefüllt und schwer zu tragen. Langsam und in dem wir zusammen halfen, schaften wir es und nun stehen unsere Schätze auf meinem Balkon und warten darauf verarbeitet zu werden.

Dieser Ausflug gestern war wunderschön und mein Mann hat mir damit eine große Freude gemacht und ich durfte diese Besonderheit des Vertieft seins so sehr erleben, wofür ich unendlich dankbar bin. Ich hoffe, dass ich jetzt in dieser Zeit, in der ich zu Hause bin, genese und wieder zu Kräften komme, noch viele dieser Zeiten erleben kann und ich wünsche euch allen auch solche Momente.

 

 

Eine Freundin meinte nach den ersten Wochen meiner Krankheit mal, dass Gott uns (meinem Mann und mir) viel zumuten würde, weil wir gleich zu Beginn unserer Ehe, das durchleben müssen. Gestern musste ich daran denken, dass Gott uns nicht nur viel zumutet, er schenkt uns auch ganz viel – wie eben solche besondere Erlebnisse. 

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