...am Donnerstag, 2.3.17...
Porth-A-Cath OP und 1. Chemo
Am vergangenen Donnerstag war es soweit. Ich bin wieder mal ins Krankenhaus gebracht worden, habe mich angemeldet, bin auf die Station gegangen und habe auf mein Bett gewartet. Das ist ja schon fast Routine geworden, in den letzten Wochen. Dieses Mal musste ich mal nicht nüchtern sein, was schon eine große Errungenschaft war, doch aufgrund der geplanten Porth-A-Cath OP durfte ich im Laufe des Tages nur mehr Flüssiges zu mir nehmen. Leider wurde der Tag ziemlich lange und das Warten ziemlich mühsam.
Um ca. 15.00 Uhr bekam ich das Dormikum und ich wurde zum Zentral OP gebracht. Das war neu für mich, bis jetzt wurde ich immer im Gyn OP operiert. Das wohl Witzigste im Zentral OP war wohl das Förderband, auf das ich rüber rutschen musste und dann auf die OP Liege befördert wurde. Was es nicht schon alles gibt.
Als ich wieder mal in der Warteschleife vor dem OP lag, war es wieder einmal hektisch, zig Betten standen herum, wie leere Autos auf Parkplätzen. In dem Getümmel wurde mir dann schon bald mitgeteilt, dass ich nun doch nicht dran komme, weil ein Notfall (Herzstillstand) reinkommt. Also wurde ich wieder von der Station geholt und aufs Zimmer gebracht. Dort war ich dann noch ziemlich benommen vom Dormikum. Das Warten sollte also noch länger dauern. Schließlich war es dann endlich um 19.30 Uhr soweit. Ich kam wieder in den Zentral OP. Dieses Mal wirkte es fast verlassen, keine parkenden, leeren Betten mehr. Nur mehr einige Krankenschwestern, -pfleger und eine Ärztin.
Geplannt war, dass ich den Porth am Oberarm bekommen sollte, doch nun war kein passender Chirurg bzw. keine passende Chirurgin mehr da, also war ich damit einverstanden den Porth beim Schlüsselbein zu bekommen. Meine Onkologin hatte mir schon zuvor gesagt, dass es wichtig ist, flexibel zu bleiben, weil man nie weiß, welchen Chirurgen man wirklich bekommt.
Mir war zu dem Zeitpunkt schon fast alles egal. Ich wollte einfach nur mehr, dass es losgeht. Ich wollte endlich den Porth bekommen und die Chemo und ich wollte, dass es endlich beginnt und dann auch wieder vorbei ist.
So kam ich ziemlich erschöpft und auch schon voller Tränen in den OP. Dort wurde alles vorbereitet. Meine Füße wurden wie immer festgeschnallt. Dieses Mal wurden meine Hände in Schlaufen gepackt an die Liege. So lag ich ziemlich bewegungslos da, wie immer, im OP und wartete, nur dass ich dieses Mal ziemlich viel mitbekam. Meine Chirurgin war total nett, sie hat mir alles erklärt, hat die ganze Zeit mit mir gesprochen und doch war es eine der schrecklichsten OPs, die ich erlebt habe. Ich bekam ja keine Vollnarkose, sondern nur örtliche Betäubung. Zuerst spürte ich nichts, doch plötzlich spürte ich das Einscheiden in die Haut. Daraufhin bekam ich eine weitere Spritze. Das mit dem etwas spüren und nachgespritzt werden hat sich noch ein, zweimal wiederholt und war nicht gerade schön. Nach der OP war ich einfach nur angespannt und fertig.
Während der OP, während dieser Anstrengung und dem bewussten Miterleben hatte ich aber auch ein sehr schönes Erlebnis.
Ich habe gebetet und mir kam der Bibelvers: Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich beschützen auf all deinen Wegen. Ich spürte, dass ich in all dem nicht alleine war. Gott war da. Aber nicht nur er. In meinen Gedanken kamen mir all die Menschen, die für mich beten, die für mich da sind, in dieser Zeit - ihr alle wart in dem Moment bei mir und habt mich da durch getragen. Und als die OP fertig war, habe ich euch in Gedanken klatschen gesehen.
Ja so ist es oft, dass wir in ganz herausfordernden Zeiten, ganz besondere Erlebnisse haben.
Nach der OP kam ich wieder zurück ins Zimmer. Dort bekam ich noch etwas zu Essen und daneben stand dann auch schon die Chemo bereit. Um ca. 21.15 Uhr haben wir schließlich die Chemo gestartet. Während der Infusionen ging es mir noch ganz gut und als alles drinnen war konnte ich vorerst auch mal 2, 3 Stunden schlafen.
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