Das Ergebnis der 2. OP und Besprechung der weiteren Vorgehensweise
Der neue Befund
Wie ich gestern schon geschrieben habe, war ich wieder einmal aufgeregt vor der Befundbesprechung, obwohl ich eigentlich nur Positives erwartet habe. Als wir im Krankenhaus auf der Ambulanz ankamen, habe ich mich sehr gefreut, 2 meiner Zimmerkolleginnen von der letzen OP wieder zu treffen. Es war wie ein Wiedersehen nach langer Zeit und so als würden wir uns schon ewig kennen, dabei wusste ich nicht mal mehr die Namen der Beiden. Aber das macht nichts. Etwas verbindet uns - der Krebs, die Diagnose, die Ops und bei M auch die Chemo.
Wir haben geredet, gelacht, gescherzt und uns so die lange Zeit des Wartens vertrieben, bis wir endlich an die Reihe kamen und das kam uns heute wie eine Ewigkeit vor. M kam vor uns dran und sie muss nun auch Chemo machen, wie ich. Vielleicht treffen wir uns da wieder.
Irgendwann kam auch ich an die Reihe und mein Mann und ich gingen in den Raum und warteten auf die Ärztin.
Die Ärztin wusste nicht recht, wo sie beginnen sollte und das ist meist schon kein ideales Zeichen. Zuerst sprachen wir darüber, was sie uns letztes Mal zum Überdenken mitgegeben hatte und wir haben ihr berichtet, wie wir uns entschieden haben.
Anschließend hat sie wieder damit begonnen, dass der Befund wieder nicht wie erwartet ist. Zuerst konnte ich es gar nicht glauben. Ich hatte doch den Befund vom Krankenhaus gelesen, den mein Hausarzt mir ausgedruckt hatte und darin stand, dass die Reaktionsränder doch frei sind.
Ich verstand zuerst gar nichts. Frau D. K. war wie immer sehr einfühlsam und lies mich beim neuesten Befund mitlesen und tatsächlich da stand irgendetwas von Tumor reicht in den Rand hinein.... Ich fragte nach, wie das sein konnte, da ich doch den anderen Befund gelesen hatte.
Wie sich herausstellte, war der Befund, den ich gelesen hatte, der, der während der OP gemacht wurde. Der genaue histologische Befund, der aussagekräftiger ist, zeigt, dass ich noch immer Tumorgewebe in mir habe.
Nun saßen wir wieder da - irgendwie unverständig, was da jetzt schon wieder passierte, was das zu bedeuten hätte. Frau Dr. K. meinte, dass sie sich auch mit einer Kollegin beraten hätte. Sie rät mir neuerlich zur Nachresektion zeigt mir aber auch 2 weitere Möglichkeiten auf:
1. keine weitere OP - nur mehr Chemo, aber größere Rückfallmöglichkeit
2. Total OP der Brust mit Wiederaufbau und Chemo: mehr oder weniger sicherste Methode den Krebs zu bekämpfen
Nach kurzem Überlegen entscheiden wir uns für die neuerliche Nachresektion,die in meinem Fall das ist, was die Ärztin auch am meisten empfiehlt.
Tja und so habe ich schon wieder einen OP Termin zur 2. Nachresektion. Das ist die 3. OP innerhalb von 4 Wochen - irgendwie crazy, aber so ist.
So bereite ich mich mental wieder auf eine OP und 2 Tage im KRH vor.
Zuerst konnte ich es wieder relativ gelassen nehmen, doch im Laufe des Tages habe ich wieder die körperliche Erschöpfung in mir gespürt, die denke ich, auch einen Teil unserer momentanen Situation widerspiegelt. Ich denke, wir haben in gewisser Weise eine guten Grund auch mal erschöpft zu sein und jetzt bin ich es gerade. Und doch bin ich auch dankbar, dass wir nach wie vor sehr zuversichtlich sein können - dafür sind wir Gott und den Menschen, die für uns beten sehr, sehr dankbar.
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Niederauer Margit (Dienstag, 14 Februar 2017)
Hallo, Sabine!
Liebe Grüße aus deiner unmittelbaren Nachbarschaft. Ich lese deine Eintragungen mit großem
Interesse. Ich finde es gut, daß du deine Leser Anteil haben läßt in einer sehr schwierige und herausforderne Lebenssituation u. du deine Gedanken und Gefühle auch sehr ehrlich beschreibst.
Unser großer Gott ist in jeder Lebenslage bei dir...In Ihm verbunden, Margit